Hey. Ich bin Ernie. Aber ohne Bert, einfach Ernie.
Aber psst… nicht so laut, ja? Ich bin ja eher der Typ "stiller Beobachter mit Fluchttendenz".
Man hat mich draußen gefunden – also richtig draußen. Ich rede hier nicht von "mal im Garten verlaufen", sondern von draußen. So richtig mit Regen, Kälte und so. Ich war ein Vagabund, ein Abenteurer, ein Einzelgänger mit den Schnurrhaaren im Wind und Matsch an den Pfoten. Ein Kater mit Geschichten, die ich vielleicht irgendwann mal erzähle… aber jetzt noch nicht.
Jetzt bin ich halt irgendwie im Tierheim gelandet. Ist eigentlich gar nicht so schlecht hier, ehrlich. Es gibt genug Futter, weiche Decken und Menschen, die mich nett anschauen. Ich tu so, als wär mir das alles völlig egal – bin ja schließlich ein harter Bursche – aber innerlich denke ich manchmal schon: "Hm. Wär vielleicht gar nicht sooo übel, irgendwo anzukommen." Aber dafür ist es jetzt noch zu früh. Am liebsten verstecke ich mich im Katzenraum in der hintersten Ecke und tue einfach so, als wäre ich nicht da. Einfach unsichtbar. Klappt leider auch nur so mittelgut.
Ich bin halt einfach verdammt schüchtern. Ich halte mich gern im Hintergrund auf – bevorzugt dort, wo mich keiner findet. Wenn ich nicht aufpasse und nicht schnell genug verschwunden bin, kann es tatsächlich passieren, dass mich einer von den Dosenöffnern dazu nötigt, erste Streicheleinheiten über mich ergehen zu lassen. Schwer zu sagen, was ich davon halte… bin ich mir noch nicht so sicher. Sagen wir mal so: Ich würde jetzt nicht sagen, dass es der absolute Hochgenuss für mich ist - es ist noch eher so ein “wenn es denn sein muss”. Kurz, schmerzlos und dann schnell wieder die Biege machen.
Was ich suche? Menschen mit Geduld. Und Herz. Und einer leisen Stimme. Menschen, die nicht gleich wollen, dass ich auf ihrem Schoß sitze und Fernsehen mit ihnen gucke, sondern die erstmal einfach nur da sind. Die mir Zeit geben. Einfach ein Zuhause mit Rückzugsmöglichkeiten. Ein Katzenkumpel wäre okay – wenn er ein netter Typ ist und nicht aufdringlich. Ich bin offen. Nicht begeistert, aber offen. Ach ja, und toll wäre auch eine Tür, durch die ich wieder raus darf – also, wenn ich irgendwann richtig angekommen bin und bereit, die Welt auf eigenen Pfoten zu erkunden (aber diesmal dann mit Heimathafen!). So ein bisschen Wind um die Schnurrhaare… das fehlt mir halt doch.
Bis dahin übe ich schon mal weiter das Vertrauen. Und vielleicht, ganz vielleicht, übe ich auch schon mal ein kleines Schnurren. Aber nicht weitersagen. Ich hab schließlich einen Ruf zu verlieren.
Also, bis dann! Ich bin der da hinten rechts in der Ecke. Nicht gleich anfassen, erst einfach nur gucken.
Dein Ernie. (Der mit der Vergangenheit und dem Zukunftspotenzial)
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